Hilfe

MOTI verfügt über vier Ebenen:

  • Einzelmessung von G (Grundfläche pro ha), N (Stammzahl pro ha), h (Baumhöhe) oder V (Holzvorrat pro ha) ohne Speicherung der Messergebnisse
  • Bündelung mehrerer Messungen und Speicherung der Ergebnisse, inkl. GPS-Koordinaten des Messstandortes (einzelne Probefläche)
  • Bestandesinventuren: mehrere Probeflächen innerhalb eines Bestandes mit laufender Berechnung des Schätzfehlerbereichs
  • Lokale Inventuren: z.B. auf einem vordefinierten Probeflächennetz, mit laufender Berechnung des Schätzfehlerbereichs

 

Hier finden Sie eine Hilfe für folgende Funktionalitäten:

G messen | N messen | h messen | Schätzung von V | Kalibrierung | SiWaWa

 

Bestimmung der Grundfläche pro ha (G)

Grundsatz

Alle Bäume zählen, deren Stamm auf BHD-Höhe (1.30 m) breiter erscheint als die grüne Marke auf dem Bildschirm.

Vorgehen

Von einem bestimmten Standpunkt aus alle Bäume im Umkreis überprüfen indem Sie eine 360°-Drehung mit Ihrem Smartphone machen. Dabei ist das Smartphone im Zentrum und Sie drehen sich um Ihr Smartphone herum. Die Hangneigung wird dank den im Smartphone eingebauten Sensoren automatisch berücksichtigt.

Mit dem nächstgelegenen Baum anfangen, um sich den Startpunkt der Aufnahme merken zu können.

Markieren Sie das Aufnahmezentrum visuell, indem Sie z.B. einen Ast in den Boden stecken. Im Zweifelsfall halten Sie Ihr Smartphone genau oberhalb der Markierung und überprüfen den Grenzbaum erneut.

Wenn ein Baum von einem anderen Baum oder einem sonstigen Hindernis versteckt ist, bewegen Sie sich seitwärts bis Sie den Baum anvisieren können. Dabei soll die Distanz zum Baum dieselbe bleiben wie diejenige zwischen dem Aufnahmezentrum und dem Baum.

Parametrisierung
  • Wert des Zählfaktors k. Der Zählfaktor bestimmt die Breite des Visiers. In der Regel wählt man einen kleineren Zählfaktor (z.B. 1 od. 2) in Beständen mit kleineren Durchmessern und einen grösseren Zählfaktor (z.B. 4) in Beständen mit grösseren Durchmessern.
  • Es besteht die Möglichkeit beim Zählen die Baumarten zu unterscheiden.


Bestimmung der Stammzahl pro ha (N)

Grundsatz

Alle Bäume zählen (Kluppschwelle = 0 cm), die sich innerhalb des Kreises mit definiertem Radius um den Jalon befinden.
Zwei am Jalon fixierte Marken dienen als Referenz für die Ermittlung der Distanz zwischen das Smartphone und den Jalon.
Ein Baum wird dann gezählt, wenn sich die Grundlinien der grünen Dreiecke am Bildschirm innerhalb der beiden Marken am Jalon befinden.

Befinden sich die Grundlinien genau auf den Jalon-Marken, dann ist das Smartphone genau auf dem definierten Radius. Die Referenz zur Beurteilung der Distanz Baum-Jalon ist die Mitte des Stammes.

Vorgehen

Der Jalon an den gewünschten Ort stellen und die beide Marken auf die selbstgewählte Höhenüber Boden fixieren (je weiter entfernt die Marken sind, desto besser). Danach die Bäume zählen.

Mit dem nächstgelegenen Baum anfangen, um sich den Startpunkt der Aufnahme merken zu können.

Parametrisierung
  • Höhe beider Jalon-Marken über Boden
  • Aufnahmefläche (Festkreisprobe); der Radius wird automatisch aus der eingetragenen Aufnahmefläche berechnet (z.B. 9,77 m für 300 m2)


Bestimmung der Baumhöhe (h)

Grundsatz

Bestimmung der Baumhöhe in drei Etappen: zuerst Stammfuss (Boden) anvisieren, dann die Jalon-Marke und schlussendlich die Baumspitze.
Die Höhe der Jalon-Marke über Boden dient als Referenz für die Berechnung der Baumhöhe.

Vorgehen

Jalon am Baum senkrecht positionieren. Marke auf dem Jalon auf eine beliebige Höhe über Boden fixieren. Danach die drei Ziele anvisieren (Boden, Marke, Baumspitze). Dabei sollen die Arme gestreckt sein, so dass Schultern, Smartphone und Ziel auf derselben Fluchtlinie stehen und der Oberkörper aufrecht gehalten werden. Ist es unmöglich die Baumspitze anzuvisieren ohne sich nach hinten zu biegen, dann soll man sich mehr vom Baum entfernen.

Für ein besseres Messergebnis mindestens 3 Messungen machen und den Durchschnitt (wird am Bildschirm automatisch berechnet) als Ergebnis betrachten.

Im Hang nicht Baum-abwärts messen.

Die Referenzhöhe (Höhe über dem Boden der Marke auf dem Jalon) soll wenn möglich mindestens einem Zehntel der Baumhöhe entsprechen.

Um die Oberhöhe des Bestandes zu bestimmen einfach die Höhe des zweitdicksten Baumes auf einer Fläche von 3 Aren, also in einem 10m-Radius (oder genauer 9.77 cm), messen. Sollte die Oberhöhe bereits bekannt sein, kann sie manuell erfasst werden, indem man länger auf dem grünen viereckigen Feld unterhalb des Knopfes für die Höhenmessung drückt.

Parametrisierung
  • Höhe der Jalon-Marke über Boden


Schätzung des Holzvorrates pro ha

Der Derbholzvorrat (V7) wird geschätzt indem die Grundfläche pro ha der vorhandene Baumarten jeweils mit dem entsprechenden Formhöhenwert (s. Tabelle) multipliziert wird. Die Formhöhenwerte spiegeln das Verhältnis von V7 zum Zylinder mit Querschnitt G und Höhe hdom. Sie stammen aus dem « Schweizerischen Forstkalender ». Siehe hier für die Bestimmung von G und hier für diejenige von hdom.

Formhöhenwerte V7/G der Schweizer Hauptbaumarten.
Quelle: Schweizerischer Forstkalender.
 

  Oberhöhe in m
  10 15 20 25 30 35 40
Fichte 2.1 5.3 8.2 10.8 13.2 15.1 16.7
Tanne 3.3 5.6 8.0 10.6 13.2 16.1 18.3
Lärche 3.0 5.5 7.8 10.1 12.2 14.2 16.0
Buche 2.5 5.2 8.0 11.0 14.2 17.6 21.1

 

Bei der Schätzung des Derbholzvorrates setzt MOTI alle Laubbaumarten der Buche (Fagus sylvatica) gleich, die Föhre der Lärche (Larix decidua) und allen andere Nadelbaumarten der Fichte (Picea abies).


Kalibrierung

Beim ersten Start der App, wird Ihnen ein integrierter Assistent durch die Kalibrierung Ihres Smartphones führen. Die Kalibrierung Ihres Gerätes ist eine erforderliche Voraussetzung zum einwandfreien Funktionieren von MOTI.

Wurde die Kalibrierung durchgeführt, kann sie folgenderweise überprüft werden.

Überprüfung der Kalibrierung des Öffnungswinkels der Kamera (für die Messung von G und N)

Befestigen Sie eine Kreditkarte (standardisierte Masse) hochkant an einer und starten Sie eine G-Messung. Zielen Sie die Kreditkarte und positionieren Sie Ihr Smartphone so, dass die Karte genau im Visier auf dem Bildschirm passt (s. Abb.).

Der Horizontalabstand von der Kameralinse zur Wand können Sie nun mit den untenstehenden Werten vergleichen.

Zählfaktor 1: 2.70 m
Zählfaktor 2: 1.91 m
Zählfaktor 4: 1.35 m

Um die Hangneigungskorrektur auch zu überprüfen, empfehlen sich zwei Messungen. Bei der einen Messung sollte die Kreditkarte auf Augenhöhe angebracht werden, bei der zweiten Messung z.B. 50 cm höher oder tiefer. Die entsprechende Horizontaldistanz sollte in beiden Fällen genau dieselbe sein.

Überprüfung der Kalibrierung der Orientiertung der Kameralinse (für die Messung von h)

Setzen Sie zwei Marken auf einer vertikalen Wand : die erste auf 1 m und die zweite auf 2 m über den Boden. Dann speichern Sie die folgende Einstellung in MOTI: obere Marke = 1.0 m. Starten Sie eine h-Messung und visieren Sie die drei Punkte an: Boden, obere Marke (1 m) und Baumspitze (2 m). Achten Sie darauf, dass der Drehpunkt des Smartphones dabei stabil bleibt.

Die von MOTI ermittelten Werte sollen den wahren Werten ±0.1 m entsprechen: h = 2 m und d = Distanz zwischen die linse der Kamera und die Wand.

Um ganz genau zu sein sollte sich die Drehachse des Smartphones auf der Höhe der Linse befinden.


SiWaWa

Mit dem Waldwachstumsmodell SiWaWa kann die Entwicklung von Buchen-, Fichten- und Eschen-Reinbeständen im gleichförmigen Hochwald und ohne waldbauliche Eingriffe simuliert werden. Als Reinbestände werden Bestände betrachtet, deren Anteil an der jeweiligen Baumart gleich oder grösser ist als 80% der Grundfläche. Die Simulationsdauer beträgt 30 Jahre. Ausgehend von G, N und hdom liefert SiWaWa folgende Informationen:

  • Stammzahlverteilung pro BHD-Klasse und deren Entwicklung in den 30 nächsten Jahre
  • Entwicklung der Grundfläche im Vergleich zur maximalen Grundfläche Gmax (max. natürliche Dichte) und empfohlenen Grundfläche GA (diese Empfehlung beruht auf der langjährigen waldbaulichen Erfahrung der ETH Zürich mit Auslesedurchforstungen)
  • Vorratsentwicklung
  • Entwicklung der konkurrenzbedingte Mortalität (tritt ein wenn G > Gmax)

 

Zudem, und dies für jedes Simulationsjahr (t0 à t+30), werden folgende für den Bestand charakteristische Werte von SiWaWa berechnet: Alter, Oberhöhe hdom, Oberdurchmesser ddom, Durchmesser des Grundflächenmittelstammes dg, jährlicher Zuwachs sowie Bonität des Standortes.

Im folgenden technischen Bericht finden Sie mehr Informationen über das Modell SiWaWa. Die Desktop-Version von SiWaWa kann hier gratis heruntergeladen werden, in dieser Version können waldbauliche Eingriffe simuliert werden.

Einstellungen
  • Aktivierung der SiWaWa-Erweiterung
  • Grundlage für die Schätzung des Holzvorrates
  • Eingabe der Bonität, so dass die Oberhöhe des Bestandes nicht bestimmt werden muss